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Wir als Schiller-Schule möchten unsere Schülerinnen und Schüler zu mündigen Staatsbürgern erziehen, die wissen, wie und wo sie sich für ihre Anliegen einbringen können. Daher sind wir überzeugt, dass Demokratie-Erziehung nicht an den Grenzen der Fachcurricula (z.B. Politik, Geschichte, Erdkunde, Religion, Fremdsprachen) enden darf, sondern darüber hinaus im Alltag integriert und eingeübt werden muss. Aus diesem Grund wird bei uns Schülermitbestimmung auf allen Ebenen großgeschrieben und aus diesem Grund haben wir uns auf den Weg gemacht UNESCO-Schule zu werden.

Am breitesten werden Schüler neben der Wahl zum Klassensprecher bei dem von diesen durchgeführten Klassenrat gefordert. Die Klassensprecher sammeln zuvor mithilfe ausgehängter Listen Vorschläge, Kritik und Danksagungen und erstellen daraus eine Tagesordnung für eine Klassenratssitzung. Diese findet in der Regel einmal im Monat, bei Bedarf auch öfter statt.

Anliegen aus dem Klassenrat, die die gesamte Schule betreffen, können als Antrag ans Schülerparlament gestellt werden. Hier diskutieren die Klassensprecher aller Klassen und Jahrgangsstufen einmal im Quartal nach alterssortierten Fraktionen geordnet die eingereichten Anträge. Mehrheitlich verabschiedete Anträge werden der Schulleitung und Schulkonferenz zur Umsetzung vorgelegt.


Erklärvideo Schülerparlament

Darüber hinaus bringen sich die Klassensprecher sehr engagiert in unsere Schülervertretung( SV) ein, die jedes Schuljahr eine eigene Fahrt macht und dort Meinungsbildungsprozesse abstimmt und reflektiert, sowie neue Amtsinhaber trainiert. Dass dieses Engagement über die Funktion der Klassensprecher hinaus Interesse weckt, zeigt die Tatsache, dass wir seit Jahren eine große ASV haben, also Schüler, die ohne Amt aber mit großem Interesse und Engagement die SV unterstützen. Die SV-Schüler nehmen mit vollem Stimmrecht gleichberechtigt an dem höchsten Entscheidungsgremium unserer Schule, der Schulkonferenz, teil und bringen sich dort äußerst konstruktiv ein. Auf ihre Initiative hin ist die Schiller-Schule seit 2016 eine "Schule ohne Rassismus".

Schüler, die sich im Laufe der Sekundarstufe I besonders engagiert im Schulleben sowie in Englisch und einer Gesellschaftswissenschaft gezeigt haben, bekommen in der Sekundarstufe II die Chance an internationalen Parlamentssimulationen teilzunehmen: seit 1990 fährt jedes Jahr im November eine 15-köpfige Schülergruppe aus Q1 und Q2 begleitet von zwei Lehrern unserer Schule zum "Model European Parliament" in Kerkrade (NL). Zuvor wurden sie von uns in Rhetorik und Parlamentsetiketten geschult, und simulieren dort gemeinsam mit 300 Schülern aus ganz Europa auf Englisch aktuelle Debatten des Straßburger Parlaments. Sie erarbeiten eigene Anträge, Referentenentwürfe und Gesetzesvorlagen in Fraktions-, Komitee- und Parlamentssitzungen und stellen diese vor, verteidigen oder attackieren sie am Rednerpult. 2012 haben wir auf Schülerinitiative (!) erstmals auch an den "Oldenburg Model United Nations" teilgenommen. Die Schüler nehmen hier die Rolle von UN-Delegierten ein und diskutieren globale Lösungen auf Englisch. Um dieses starke Angebot an Parlamentssimulationen auszubauen, haben wir seit 2017 in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung die Kommunalpolitik in den Fokus zu nehmen. In einem zweitägigen Simulationsspiel mit externen, stiftungseigenen Moderatoren debattieren die Jugendlichen der EF (Klasse 10) politische Themen einer fiktiven Stadt nach den Regeln der nordrheinwestfälischen Stadträte. Im Anschluss sollen die Schüler aktuelle Themen der Stadt Bochum im Sitzungssaal des Rathauses diskutieren und ihre Lösungsvorschläge dem Oberbürgermeister übergeben.

Seit dem Schuljahr 2018/19 nehmen alle Klassen der Jahrgangsstufe 9 im Rahmen des Deutschunterrichts an "Jugend Debattiert" teil. Sie lernen ihre eigene Meinung rhetorisch geschickt zu vertreten und einen fairen Diskurs zu pflegen.

Neben den Parlamentssimulationen und "Jugend Debattiert" ist es uns wichtig auch die Stätten der Demokratie mit Schülern zu bereisen: so findet in der Q1 eine Berlinfahrt statt, zu deren Programm fest sowohl ein Bundestagsbesuch inklusive Treffen eines Abgeordneten gehört, als auch Orte der deutschen Diktaturen besucht werden. Letzteres ist auch Inhalt unserer Weimar-Buchenwald-Fahrt in der Jahrgangsstufe 9.

Personell profitiert unsere Schule davon, dass sich ein großes Team von engagierten Kollegen und Schülern gefunden hat, die gemeinsam sowohl die oben beschriebenen, fest implementierten Programme durchführen und begleiten, als auch punktuell Aktionen zur Demokratieförderung durchführen. Das sind Fotoaktionen, Umfragen, Wahlsimulationen und Podiumsdiskussionen mit Politikern im Vorfeld von Kommunal-, Landtags-, Bundes- und Europaparlamentswahl als auch die sogenannte Woche des Respekts. In der jährlich begangenen Woche des Respekts wird für ein tolerantes Miteinander und Respekt im Alltag geworben. Postkartenaktionen, Anti-Diskriminierungskampagnen und Unterrichtsprojekte sensibilisierten für dieses wichtige Thema.

Auch der Unterricht an unserer Schule ist so angelegt, dass er Partizipation einübt. D.h. heißt nicht, dass hier inhaltlicher Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet werden. Allein der Lehrplan macht hier klare Vorgaben. Aber innerhalb der Lehrplanthemen werden Schülerinnen und Schülern einbezogen bei didaktischen Entscheidungen zu Sozialform, Lern- und Präsentationsmethode, Medienwahl, Produktformat, Schwierigkeitsniveau und eigener Schwerpunktsetzung.

Wie aus der Demokratiegraphik deutlich wird, haben wir ein breites Verständnis von Demokratieerziehung, d.h. dass neben Prozessen politischen Lernens für uns auch soziale und emotionale Erfahrungen zum Kern einer demokratischen Gesellschaft beitragen, ebenso wie ein Höchstmaß an Transparenz und Mitwirkungsmöglichkeiten. 2017 wurden wir für unser Demokratiekonzept von der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik mit dem ersten Platz beim Bundeswettbewerb "Demokratie erleben" ausgezeichnet.

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