Die Schiller-Schule engagiert sich für Dorfprojekte in Mali in Westafrika
Hast du dich jemals gefragt, warum wir hier in Deutschland scheinbar unendlich viel Wasser haben, während Menschen in anderen Teilen der Welt große Probleme damit haben? Diese Frage stellte sich auch ein Schüler der Jahrgangsstufe 8. Er war im „Ältestenrat“ innerhalb einer Dorfversammlung in die Entscheidungsfindung eingebunden, ob in einem Dorf eine Krankenstation, eine Schule oder zuerst einen Brunnenprojekt realisiert werden sollte. Herr Niakate, der Gründer der Entwicklungshilfeorganisation „ONG Solisa“, leitete die Versammlung, wie er es seit vielen Jahren in den von seiner Organisation unterstützten Dörfern praktiziert.
Bereits seit vielen Jahren besteht eine enge Kooperation unserer Schule mit der „ONG Solisa“, die sich vor Ort in Mali seit Jahrzehnten für die Unterstützung von Dorfprojekten einsetzt. Jährlich erwirtschaften Schüler:innen im Rahmen der Aktion „Mein Tag für Mali“ Spenden, um einen Beitrag zu leisten und positive Veränderungen in einer malischen Dorfgemeinde zu bewirken. Durch solche Aktionen lernen wir nicht nur, global zu denken und Verantwortung zu übernehmen, sondern auch die Vielfalt und die Herausforderungen anderer Gemeinschaften zu schätzen.
Im Schuljahr 2022/23 fand der "Tag für Mali" im Rahmen der Unesco-Projekttage am 20.06.2023 statt. Es engagierte sich die komplette Jahrgangsstufe 8 und schaffte es, eine stolze Summe von 2962,42 Euro zu sammeln! Dazu tauschten die Schüler symbolisch ihre Stifte und Schulbücher gegen Gartenscheren und andere Arbeitswerkzeuge, um Geld für die Dorfprojekte in Mali zu generieren. Eine weitere Berichterstattung über die Verwendung der Gelder wird folgen.
Der Besuch von Herrn Niakate an unserer Schule war ein ganz besonderer Höhepunkt. Er war eigens aus Bamako, der Hauptstadt von Mali, angereist und wird Ende Juli wieder zurückkehren. Er informierte die gesamte Jahrgangsstufe 8 am 19.06.2023 über die wertvolle Arbeit seiner Organisation und beantwortete geduldig alle Fragen der Schüler:innen. Diese Begegnung ermöglichte es den Schüler:innen, einen tieferen Einblick in die Situation in Mali zu erhalten und die Bedeutung ihres Engagements besser zu verstehen.
Dazu diente auch die sich anschließende „Dorfsimulation“, um das Leben in einem malischen Dorf hautnah zu erleben. Die Schüler:innen übernahmen verschiedene Rollen, wie die eines/einer Dorfältesten in der Dorfversammlung, eines Landwirts/einer Landwirtin beim Anbau von Getreide und der Beschaffung von Wasser im nahegelegenen Bach, eines Kunsthandwerkers/einer Kunsthandwerkerin beim Herstellen traditioneller Batiken und der Herstellung von Trommeln aus Tongefäßen, sowie eines Musikers/einer Musikerin bei der Vorbereitung eines Dorffests. Durch diese Erfahrungen konnten sie die Herausforderungen und angenehmen Seiten des Dorflebens in Mali besser nachvollziehen. Ein besonders prägender Moment war auch die bewusste Erfahrung der Problematik der Wasserknappheit. Die Schüler erlebten am eigenen Leib, wie der nahegelegene Marbach im Wiesental, der als Wasserquelle dienen sollte, größtenteils ausgetrocknet war.
„Könnte man nicht das Wasser unterirdisch von Europa in Richtung Westafrika leiten und damit die Probleme vor Ort lösen? Es muss doch eine Lösung für den Wassermangel geben, denn Wasser ist lebenswichtig für alle Menschen.“ Die Geschichte des Schülers, der sich während des Dorfprojekts über die Wasserknappheit in Mali Gedanken machte, ist ein Beispiel dafür, wie kleine Gedanken in Zukunft große Veränderungen bewirken könnten.
Unsere Schule ist stolz darauf, eine langjährige Partnerschaft mit der ONG Solisa zu haben und mit unseren engagierten Schülern und Eltern einen bedeutenden Beitrag leisten zu können. Wir sind fest entschlossen, auch in Zukunft unsere Unterstützung fortzusetzen und uns für eine bessere Welt einzusetzen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die dazu beitragen, dass unsere Schule eine Gemeinschaft des Lernens, der Solidarität und des globalen Denkens ist. Gemeinsam können wir Großes erreichen!
(Text: Kathrin Dahlhaus, verfasst am 12.07.2023)